Aktuelles (Seite 6)
03.08.2010
GDL lehnt Angebot des AGVDE zu Verhandlungen über Mindestlöhne für Lokführer und Zugbegleiter ab
Mit Schreiben vom 23. bzw. 26. Juli 2010 hatte der AGVDE sowohl der GDL als auch der TG TRANSNET/GDBA anstelle von Verhandlungen über einen „Branchentarifvertrag auf DB-Niveau“ Verhandlungen über Mindeststundenlöhne für Lokführer und Zugbegleiter angeboten, um „Lohndumping und Tarifflucht“ gemeinsam zu bekämpfen; diese Verhandlungen hätten noch im August 2010 beginnen können.
Mit Schreiben vom 29. Juli 2010 hat der GDL-Hauptvorstand dieses Angebot mit der Begründung abgelehnt, ein tariflicher Mindeststundenlohn „laufe den Zielen der GDL vollständig entgegen“.
Diese Reaktion der GDL zeigt in aller Deutlichkeit, dass es den Bahngesellschaften im laufenden Konflikt um einen „Branchentarifvertrag SPNV“ überhaupt nicht um die Bekämpfung von (angeblichem) Lohndumping und Tarifflucht geht, sondern um die Erstreckung des Lohn-Höchstniveaus unserer Branche, das bei der DB (mit Ausnahme deren tarifloser Töchter) gilt, auf alle SPNV-Wettbewerber, die bisher mit etwa 5 bis 15 % niedrigeren Personalkosten ihre zahlreichen anderen Wettbewerbsnachteile gegenüber der DB (z.B. keine Mengenrabatte bei Einkäufen aller Art, deutlich schlechtere Kreditkonditionen bei der Finanzierung der sehr teuren Eisenbahnfahrzeuge) auszugleichen versuchen, um sich am Markt behaupten zu können.
Eine Antwort der TG TRANSNET/GDBA auf unser Angebot steht bislang noch aus.