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Aktuelles (Seite 13)

 

04.02.2011

GDL trifft Vorbereitungen für Arbeitskampf

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat dem AGVDE heute schriftlich mitgeteilt, dass sie die (zu keinem Zeitpunkt aufgenommenen) Tarifverhandlungen zum Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag für gescheitert erklärt.

Der AGVDE hatte der GDL im Juli 2010 mitgeteilt, dass die Aufnahme von Tarifverhandlungen über den Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag angesichts der damit für seine Mitgliedsunternehmen verbundenen drastischen Personalkostensteigerungen nicht in Betracht kommen könne. Insbesondere hatte der AGVDE sich entschieden dagegen gewendet, den AGVDE-Mitgliedsunternehmen, die ihren Arbeitnehmern ausnahmslos faire und regional angemessene Tarifvergütungen zahlen, das Höchstniveau der Branche, d.h. das Tarifniveau der Deutsche Bahn AG, aufzuzwingen.

Nach Presseberichten ist ab dem 16.02.2011 mit Arbeitskampfmaßnahmen der GDL zu rechnen. Hierauf müssen sich auch diejenigen AGVDE-Mitgliedsunternehmen, in denen die GDL über einen entsprechenden Organisationsgrad verfügt, vorbereiten.

Nach derzeitiger Rechtslage (die möglicherweise in den nächsten Wochen durch eine seit längerem angekündigte Gesetzesänderung wieder korrigiert wird) sind auch Unternehmen, in denen mit einer anderen Gewerkschaft ein auch für Lokführer geltender Tarifvertrag vereinbart wurde, vor den GDL-Streiks nicht geschützt, selbst wenn die GDL im Unternehmen den eindeutig niedrigeren Organisationsgrad (bezogen auf die Gesamtbelegschaft) hat. Es wird höchste Zeit, dass der Bundesgesetzgeber hier den mehrfachen Ankündigungen (u.a. durch die Bundeskanzlerin persönlich auf dem Arbeitgebertag 2010) endlich Taten folgen lässt, die der immer mehr um sich greifenden Konkurrenz unter verschiedenen Gewerkschaften, die auf dem Rücken der Unternehmen (vorzugsweise in Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge) ausgetragen wird, Einhalt gebietet.